…diese magischen Worte verkündet unser Oberbürgermeister jedes Jahr auf’s Neue und zwar immer Punkt 12.00 Uhr mittags am ersten Wies’n-Tag und dann geht der Run los! Alle bestellen gleichzeitig die erste Mass. Und das tausende Male, Brezn sowie Hendl inklusive.
Seit 1993 illustriere ich immer wieder rund um die Wiesn – für die verschiedensten Auftraggeber. Eine Münchner Bank ließ viermal ein eigenes Wiesnmotiv kreieren, um es auf den Steinkrug zu bannen. T-Shirts, Postkarten, Plakate, Telefonkarten, Masskrug-Deckel mit Münchner Mundartgedichten wurden zum Renner. Ob Großunternehmen oder Diensleister, jeder möchte gerne die Popularität des größten Volksfestes der Welt nutzen, um werblichen Erfolg damit zu haben. Was mit einer guten Illustration meistens gelingt.
Dabei faszinieren mich am meisten die kleinen Ereignisse rund um die Wiesn, die unbeobachteten Augenblicke, das Lachen, die Stimmung, die Gerüche, die Musik, das Rattern der Achterbahn und natürlich das Klingen der Masskrüge im Stimmengewirr der glücklichen Wiesngäste.
Viele Inspirationen für meine Oktoberfestmotive holte ich mir live auf der Wiesn mitsamt dem jährlichen, offiziellen Krug. Einige Räusche gab es auch, was bedeutet, das Zuhause nicht mehr zu finden, in die falsche U-Bahn zu steigen, den letzten zwanzig-Euro-Schein zu verlieren oder am Weißbierkarussell hängen zu bleiben und mit einer schönen Dirndlträgerin das „letzte“ Bier zu trinken.
Wichtig war und ist, nach dem Oktoberfest gut gelaunt den Skizzenblock zu zücken und die frischen Ideen auf’s Papier zu bringen. Der eine oder andere Einfall kommt zeitversetzt, aber ohne dabei gewesen zu sein, fließt wenig raus aus der Feder. Es sei denn, man stellt sich eine frisch gezapfte Maß auf den Zeichentisch. Ein Prosit der Gemütlichkeit!