Das war meine erste Frage und sie war berechtigt. Das Unternehmen ist einer der größten Werkzeugmaschinenbauer weltweit und hat eine umfangreiche Historie, die bis auf das Gründungsjahr 1946 zurück geht. Wir brachten beide Namen elegant auf dem „Big Picture“ unter.
Beauftragt wurde ich von Christian Hössel, dem Ausbildungsleiter und kreativ-Denker im Unternehmen. „Education for the Future“ war unser Arbeitstitel. Bereits bei Beginn der Pandemie schmiedeten wir das Konzept für den Workshop, bei dem das Azubi-Team das Sagen haben sollte. Ich zeichnete schwarz/weiss-Skizzen und wir spielten uns die Bälle zu, bis das Rahmengerüst bildlich und inhaltlich passte. Mitte Juni war es endlich soweit. Mit den esten Corona-Lockerungen fiel der Startschuss für den achtstündigen Event.
Leornardo da Vinci musste mit seinem Motiv „der vitruvianische Mensch“ als Vorlage herhalten und so entstand der Eye-Catcher in der Mitte des Bildes, eingefasst von den vier tragenden Säulen des Unternehmens: Operational Excellence, Automation, Digitalization und Best In Class.
Die Azubi-Truppe war hoch motiviert und gab nach einer halbstündigen Arbeitsanleitung Vollgas. Der Illustrator kam in’s Schwitzen. Es hagelte Ideen, Kugelschreiberskizzen, Pictogramme und immer wieder neue Diskussionen, wie was aussehen könnte. Wir hatten ordentlich zu tun, Inhalte filtern, Texte tunen, reduzieren, verwerfen, neu erfinden, um das Bild zu füllen. Ab Mittag zeichnete sich ab, dass wir das Pensum schaffen werden. Die Vision der jungen Generation kombiniert mit der Sichtweise des Mangements ließ ein komplexes Graphic Recording entstehen. Ich band die Youngsters mit ein in den Zeichenprozess. Outlines ziehen, schraffieren, colorieren. Der Bezug zu dem Bild wurde dadurch noch verstärkt. Mit so viel Man-Power waren wir perfekt im Zeitplan und konnten das gemeinsame Werk noch digitalisieren. Das Gruppenfoto dokumentiert es. Eine happy Team blickt in die Kamera und auf einen erfolgreichen Arbeitstag zurück – mit einem spitzen Ergebnis. Vielen Dank, DMG MORI-Deckel Maho GmbH, das war ein schöner Auftrag!
Panorama:
Die Anreise erfogte einen Tag vor Workshop-Beginn von München nach Thüringen, konkreter nach Eisenach, der Geburtsstadt Martin Luthers. Die Stadt hat mittelalterlichen Charakter und ist wunderbar in sattes Grün eingebettet. Mein Auftraggeber brachte mich im Vienna House unter, wo ich alle Annehmlichkeiten hatte, um mich entspannt vorzubereiten, Abendessen mit Maske inklusive. Die Eisenacher gingen entspannt mit den Sicherheitsmaßnahmen um, aber die Disziplin blieb stets gewahrt. Mit Herrn Hössel besichtigte ich das gigantische Werk, die Produktionsstätten und die Showrooms, um einen vertiefenden Eindruck zu den Technologien zu bekommen. Diese Maschinen können nahezu alles herstellen aus Metall und Gusseisen. Fräsen, giessen, stanzen. „Gibt’s etwas nicht, bauen wir es selber“. Beeindruckend! Ebenso wie das Industriedesign von einem renommierten österreichischen Designer. Rundum perfektioniert.
Beim gemeinsamen Dinner nach der Veranstaltung im „Schulhaus“ reflektierten wir das gelungene Ergebnis unserer Zusammenarbeit und beschlossen, es wird nicht das letzte Mal sein, dass wir uns gesehen haben. Vielen Dank auch an Sie, Herr Hössel! Die Heimfahrt am dritten Tag erfolgte mit konsequent guter Laune und konstanten 150 kmh. Um 17.00 Uhr nachmittags gab ein glücklicher Graphic Recorder bei Sixt den Wagen ab.